Radtour im Antiatlas

 
Steinige Piste im Wadi  
Nach Tafraoute

Wüstenetappe

Auf der relativ neuen Asphaltstraße geht es weiter nach Assa. Auf diesen etwa 80 km durchfahren wir eine Dornbusch-Savanne und Landschaften mit halbwüstenartigem Charakter. Es ist fast flach, und wer hätte es geglaubt: wir haben einen kräftigen Rückenwind. Der Wind schiebt uns zwar ordentlich, dafür aber schwitzen wir in der für uns ungewohnten Hitze von 30°C umso mehr. Eine sehr entspannende Strecke, so richtig was zum Meditieren während der Fahrt. Aber wehe, wenn man hier Gegenwind hat...

Hin und wieder gibt es ein paar Dromedare und häufig sehen wir typische Wüstenvögel. In Assa biegen wir auf die Straße nach Aouinet-Torkoz, die nicht ausgeschildert ist und wir uns deshalb erstmal druchfragen mussten. Wenn man von Osten aus nach Assa reinkommt, biegt man am großen Kreisel nach rechts in die Stadt rein und hält dann nach etwa 1 km Ausschau nach einer etwas breiteren Straße schräg nach links. Diese schmale Asphaltstraße nach Aouinet-Torkoz führt weiter durch die Halbwüste des Südrandes der Gebirgsausläufer des Anti-Atlas. In Aouinet-Torkoz selbst ist nicht viel los, wir sehen keine einzige Person auf der Straße. Allerdings scheint gerade das Dorf „runderneuert“ zu werden, viele Baustellen an Häusern, Straßen, und Gehwegen.

Vor den Betonplatten des Queds biegen wir nach rechts in Richtung der Berge. Die Asphaltstraße verlassen wir etwa 1 km hinter einem Brunnen, der unübersehbar am rechten Straßenrand ist. Dort versorgen wir uns auch mit reichlich Wasser. Wieder auf einer Piste (wenn auch eine geschobene und gewalzte) geht es nun nach Norden, über ein paar Hügel bis kurz vor die Ortschaft Tadalit.

Anstatt dem bequemen Weg weiter nach Norden zu folgen, fahren wir für einen Abstecher in Richtung Südwesten zur Ortschaft El-Borj. Auf dem Weg dorthin freuen wir uns über die ersten richtigen Sanddünen, die links der Piste zu sehen sind. Wir machen einen kleinen Ausflug zu Fuß. Es sind fast 30°C und kaum ein Windhauch ist zu spüren. In El-Borj bekommen wir den 10L-Wassersack an einem Haus von Einheimischen aufgefüllt (nachdem der Dorfbrunnen nicht funktioniert).

Man warnt uns noch vor dem vielen Sand auf dem nächsten Abschnitt. Aber egal – wir wollen da trotzdem fahren. Es geht nun in Richtung des großen Sendeturms nordwestlich der Siedlung. Auf dem Weg dorthin gibt es noch viel kiesige Oberfläche, aber danach wird der Sand unsere Fahrspur dominieren. Immer auf der Hauptspur in Richtung Norden bleiben, nicht nach Nordosten abbiegen. Irgendwann sehen wir ein rosa getünchtes Lehmgebäude (ist ein Brunnenhaus) weit entfernt zwischen den Büschen und wenigen Akazien. Da halten wir drauf zu und übernachten in der Nähe. Warme Vollmondnacht.

Gleich östlich dieses Gebäudes befindet sich die sandige Piste, die wir vorher verloren hatten. Der Piste folgen wir dann weiter, Tadalit sehen wir jetzt weit östlich von uns. Die Sandpassagen sind nun auch vorbei und wir kommen auf der Lehmpiste sehr gut voran - mal wieder mit leichtem Rückenwind.

Irgendwann kommen wir an bestellten Äckern und kaputten Brunnen vorbei. Erst als wir auf einem kleinen Hügel ankommen und die Siedlungen Asrir (links) und Fask (rechts), sowie die Asphaltstraße weit vor uns sehen, folgen wir einer Spur nach rechts in Richtung Fask. So kommen wir an einem Fluss mit stehenden Restwasser-Tümpeln und an einer großen Oliven-Plantage vorbei, bevor wir kurz vor Fask wieder den Asphalt berühren.

Steinige Piste im Wadi  
Nach Tafraoute