Kurze Radtour in den rumänischen Karpaten

August 2012
 
   
Transalpina

Eine kurze Radtour von Sibiu aus in die rumänischen Karpaten westlich und östlich des Flusses Olt. Keine große Kilometerleistung, sondern eher ein Erkunden der Region auf kleinen Pisten und mit leichtem Gepäck.


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Von Sibiu zum Vidra-See

Die Tour beginnt in Sibiu (Hermannstadt), morgens früh um 8 Uhr verlasse ich die Unterkunft. Es ist ein Samstag, und dementsprechend wenig los auf den Straßen der Stadt. Ich radle zunächst durch die Altstadt, über den Marktplatz, und münde dann auf eine Art Fahrradstraße durch die Grünanlage Parcul Natural Dumbrava Sibiului, immer weiter nach Südosten.

Schließlich habe ich die Stadt hinter mir gelassen und es geht nun durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet bergauf-bergab durch kleinere Orte, Orlat, Sibiel, Saliste... Immer weiter schraubt sich die Straße die sommer-trockenen Hänge hinauf. Der Mais ist reif und an den Bäumen erkenne ich die ersten reifen Pflaumen.

Im Dorf Jina hat die lange Steigung zunächst ein apbruptes Ende. Es folgt eine rasante Abfahrt in ein Tal, dem ich für den Rest des Tages dann wieder bergauf folgen werde. Die Straße im Sebes-Tal ist die "Transalpina" eine gut ausgebaute Teerstraße, die bis nach Novaci am Südrand der Karpaten führt. Die Straße ist gut zu fahren, ich komme zügig voran, obwohl es stetig bergauf geht. Einige Stauseen gibt es, erst Tau Bistra, dann Oasa Mica. Die Wasserspiegel sind niedrig, es zeugt von dem trockenen Sommer hier.

Die Stauseen sind beliebte Ausflugsziele, und so ist es hier auch kein Problem, sich mit kühlen Getränken, Eis oder sonstigen Dingen zu versorgen. Ich gönne mir zur Stärkung ein Omlett mit Limonade.

Kurz vor dem Vidra-See wird die Straße steiler, es geht über einen 1678m hohen Pass mit folgender, ebenso steilen Abfahrt dann hinab zum See. Hier am Seeufer dachte ich zunächst, einen schönen, ruhigen Übernachtungsplatz zu finden, aber die Rumänen zelten wohl auch gerne am Wochenende und so ist über Kilometeter jeder mögliche Platz am See und auch entlang des Lotru-Flusses bis aufs letzte Fleckchen belegt. Nicht nur Wochenend-Urlauber sind hier zu treffen, sondern auch 'professionelle' Beeren- und Pilzsammler. Es geht zwar weitgehend ruhig zu, aber dennoch ist mir nicht nach dieser Gesellschaft.

So kurble ich abends, bei sinkender Sonne, doch noch die ersten Serpentinen des Urdele-Passes hoch.
Das hat auch sein Gutes, denn der Hang liegt jetzt im Schatten und der Wochenendverkehr hat auch nachgelasssen.

Schließlich finde ich einen geeignten, ruhigen Übernachtungsplatz auf einer kleinen Almwiese in 1700m Höhe in Verlängerung einer Serpentine, sogar noch mit Abendsonne. Perfekt nach einem langen Radeltag: 140 km, 2410 Höhenmeter.

   
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