Off-Road zwischen Lagunen und Vulkanen

 
Akklimatisation: Hitze  
Licancabur

Zeltplatz in der Weite des Altiplano.

Akklimatisation: Höhe

Zur Höhenakklimatisation möchte ich am nächsten Tag das Geysirfeld Tatio auf 4300 m besuchen. Es hatte ein wenig gedauert, einen Touranbieter zu finden, der mich mit samt dem Rad hochfährt und mich aussteigen und zurückradeln lässt. Aber jetzt um 5 Uhr morgens geht es los. Etwa eineinhalb Stunden dauert die Fahrt, dann erreichen wir das dampfende Geysirfeld. In den kalten Morgenstunden kondensiert das heiße Wasser in der kalten Luft und bildet eindrucksvolle Dampfwolken. Die Geysire selber spucken nicht besonders hoch, und das Wasser ist auch nicht besonders heiß, weil auf 4300 m das Wasser ja schon bei etwa 80°C siedet. Dennoch ein schönes Erlebnis, zwischen den dampfenden Quellen umherzulaufen und zum Abschluss kann man auch noch in den heißen Quellen baden.

Ich bin überrascht, wie gut ich mich fühle, die Höhe spüre ich nicht. Gegen Mittag radle ich dann wieder in Richtung San Pedro de Atacama, mache aber noch einen kleinen Abstecher zu ein paar Schlamm-Blubbertöpfen nicht weit von den Geyirfeldern entfernt, deren Dampfwolken ich bei der Hinfahrt am Hang oben entdeckt hatte. Braune, graue, und feuerrote Schlammtöpfe gibt es hier zu sehen. Hier bin ich dann auch ganz alleine, nur ein paar Vicunias schauen neugierig herüber.

Als ich die thermophilen Pflanzen an einem der Schlammlöcher näher anschauen will und vorsichtig an den Schlammlöchern vorbei balanciere, bricht mein Fuß durch den brüchigen Lehm und meine nackten Zehen tauchen kurz in den feuerroten, heißen Schlamm. Was muss ich da auch rumlaufen... Brandblasen auf den Fußzehen sind dann prompt die Strafe.

Eine grüne Wiese mit Bach in der Nähe lädt zum Verweilen ein, aber als ich mich hinsetze, muss ich feststellen, dass das Gras hart und spitz wie Nadeln ist, es kommen sogar ein paar Blutstropfen aus den Einstichen in der Haut. Damit ist meine Idee, hier zu zelten dann auch zunichte gemacht, und ich mache mich auf den Rückweg.

Die Piste ist größtenteils eine sehr gute Salzstraße, nur wenige Abschnitte gibt es, die mühsam zu fahren sind. Das Profil ist recht wellig, kürzere Anstiege wechseln mit entsprechenden Abfahrten.

Am späteren Nachmittag erreiche ich ein Sumpfland: Flamingos, Enten, Gänse, Vicunias sind zu beobachten, und sogar auch ein paar Nandus. Hier werde ich das Zelt aufbauen, den Sonnenuntergang genießen und dann hoffentlich eine gute Nacht auf 4300 m verbringen. Die Nacht ist dann kalt, -8°C, aber ich schlafe sehr gut.


Am nächsten Morgen lasse ich mir Zeit und packe das Zelt erst ein, als die Sonne den nächtlichen Kondensschnee getrocknet hat. Über das Dorf Machua geht es dann rasant bergab in Richtung San Pedro.

Puritama Hot Springs

Als ich den oberen Rand des Canyon de Guatin erreiche, worin die Puritama Hot Springs liegen, verstecke ich das Fahrrad hinter einem Felsen und steige in das Canyon hinab, um in den heißen Quellen ein Bad zu nehmen. Das Canyon ist satt grün: Pampagras, Artemisia und Binsen bilden einen starken Kontrast zu den rotbraunen Felsen. Ein kaum zu erkennender Fußpfad führt die Steilwand hinab, dann stehe ich zwischen mannshohen Artemisiabüschen.

Hier muss ich mir dann einen Weg bahnen, bis ich den Wanderpfad erreiche, der von den heißen Quellen talabwärts bis Guatin verläuft. Nur noch etwa zwei Kilometer talaufwärts, dann erreiche ich die Quellen. Wunderschön! Das Wasser fließt in durch mehrere Becken, umsäumt von Pampagras. Nach ausgiebigen Bädern in den verschiedenen Pools wandere ich dann zurück zu meinem Fahrrad. Am oberen Rand des Canyons, auf 3800 m verbringe ich dann die zweite Nacht zur Höhenakklimatisation.

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Licancabur