Radtour zwischen Hochgebirge und Meer

 
Kazbegi-Runde  
am Schwarzen Meer

Am Rioni entlang nach Lentekhi

Kutaisi ist der Ausgangspunkt für die Tour nach Swanetien. Von der Bagrati Kathedrale oberhalb des Rioni folge ich dann dem Fluss nach Norden. Obwohl die Straße eigentlich am Fluss entlang geht, ist es alles andere als Flach. Immer wieder sind kurze, steile Anstiege zu bewältigen, ebenso kurze, steile Abfahrten. Die Straße entwickelt sich von einer Teerstraße mit einzelnen Pistenabschnitten zu einer Piste mit einzelenn Teerabschnitten... In der Hizte (nun über 40°C) tue ich mir schwer.

Um nach Tsageri zu gelangen muss ich nocheinmal über einen 1100 m hohen Pass. Bemerkenswert ist die Abfahrt auf der Westseite: Eine Nagelneue Asfaltstraße in ganz engen Serpentinen windet sich ins Tal. Fahrspaß pur, nur leider dann viel zu kurz.

Im Tal geht es weiter, wieder bergauf-bergab entlang eines großen Flusses nach Norden bis Lentekhi. Lentekhi ist ein kleines Dorf, nichts los, selbst die Läden haben keine Auswahl mehr. Kaufe nochmal ein - es gibt fast nichts, was ich brauchen kann - und fahre dann gleich weiter.

Über den Zargar-Pass nach Ushguli

Etwa 10 Kilometer hinter Lentekhi hört die Asfaltstraße auf. Von nun an Piste. Es geht zwar wieder dem Fluss entlang, aber keinenfalls flach. Immer wieder die Uferkanten hoch und runter, Schlaglöcher, Bodenwellen, Anstiege durch Dörfer auf dem Hochufer, wieder runter in die Auwälder, wieder hoch... Insgesamt geht es dabei auch noch kontinuierlich bergauf...

Die bunten Blumenwiesen sind faszinierend. Mannshohe Glockenblumen wuchern über die Piste, daneben gelber Senecio, Eisenhut, Rittersporn. Zwischendrin Enzian, Wicken, Flockenblumen, an feuchteren Stellen wachsen Bärenklau, am Wegesrand oft auch Weidenröschen. Im Hintergrund leuchtet das Eis der vergletscherten 5000er.

Schließlich, am zweiten Tag auf der Piste, erreiche ich die Serpentinen, die hoch zum Pass führen. Die Piste ist so steinig und geröllig, dass ich an einigen Stellen schieben muss. Dennoch komme ich nun gut voran, keine "leeren" Höhenmeter mehr. Nach zwei Stunden und 500 Höhenmetern habe ich die Passhöhe erreicht. Nun geht es bergab, bis zum Meer!

Die Piste hinab bis Ushguli ist gut fahrbar, nun nicht mehr so steinig und ausgewaschen. Die Wehrtürme der Dörfer sind beeindruckend. Ich mache eine lange Pause in Ushguli und schaue die Wehrturmhäuser an, spaziere durch die engen Gassen und besuche auch ein kleiens Museum.

Über Mestia nach Zugdidi

Von Ushguli geht es dann weiter bergab - unterbrochen nur noch einmal von einem kleineren Pass - bis Mestia. Auch hier ist jedes der Dörfer entlang des Weges bestehend aus zahlreichen Wehrturmhäusern. Sehr hübsch und beeindruckend. In Mestia besuche ich einen Wehrturm von innen. Es sind innen keine Treppen, sondern ein System von Leitern verbindet die Zwischenböden.

Ab Mestia ist die Straße wieder asfaltiert, bzw aus Beton und lässt sich schön fahren. Obwohl es nun ja eigentlich bis zum Meer bergab geht, ist diese Abfahrt wieder unterbrochen durch zahlreiche, steile Gegenanstiege. Dennoch komme ich gut voran und fahre von Mestia bis kurz vor Zugdidi in einem Stück durch.

Immer wieder ergeben sich grandiose Aussichten auf die hohen Berge des Kaukasus. Insbesondere die 4700 m hohe Ushba beeindruckt durch den steilen Felsaufbau. Der Doppelgipfel ist tagsüber oft unter einer Wolkenkappe verborgen, morgens und abends hat man jedoch wolkenfreie Aussicht auf den Berg.

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